Farbe und Auswirkung


Dass das Farbensehen wesentliche Wirkungen auf das Unterbewusstsein ausübt, bestätigt die heutige Psychologie. So weiß man, dass bestimmte Farben gleiche kollektivwirksame Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster aufweisen. Ein Raum der komplett Blau gestrichen ist, löst klare Kälteempfindungen aus und lässt den Betrachter frieren. Das absolute Gegenteil bewirkt die Farbe Rot. Messergebnisse zwischen gefühlter und tatsächlicher Temperatur zeigten eine Schwankungsbreite von bis zu vier Grad Unterschied. Das bedeutet, bei 19 Grad tatsächlicher Temperatur, in einem weißen neutral gestrichenen Raum, die Farbe Blau es 15 Grad erscheinen lässt und die Farbe Rot 23 Grad suggeriert. Der Innenarchitekt kann also den Raumeindruck zu Gunsten des Wohlbefindens steuern. Außerdem ergab Blau einen tieferen Blut– und Pulsdruck und Rot das absolute Gegenteil, nämlich einen hohen Blut- und Pulsdruck. Daher ist Rot zu Recht die Farbe der Dynamik, die müde und introvertierte Persönlichkeiten in Bewegung setzt. Weitere Tests ergaben, dass die Farbe Rot, Adrenalin im Körper freisetzt und so Bewegungsdrang, Durchsetzungsvermögen und Leidenschaft deutlich verstärkt werden. Die körperliche Leistungsfähigkeit wird durch die Erhöhung des Muskeltonus erhöht. Rot kann Stimmungen verstärken, Nervosität, Aggression und sogar Wut hervorrufen und eignet sich daher auf gar keinen Fall für die Zahnarztpraxis.


Praxiseinrichtung, Quelle: Zumtobel

Denken Sie kurz an den Fall, dass ein Angstpatient mit starken Schmerzen und Stress Ihre Praxis aufsucht und vor einer roten Wand sitzt. Wir sprechen von den 10 % der Angstpatienten aus der Studie mit starken Ängsten. Diese empfinden bekanntlich eine derart starke Angst, dass sie den Besuch möglichst meiden und gar nicht beim Zahnarzt erscheinen möchten. Diese 10% der Patienten mit einer Zahnbehandlungsphobie erscheinen meistens nur im absoluten Notfall in die zahnärztlichen Praxis und dies ist bei unserem Beispiel der Fall.


Der Patient hat schon längere Zeit Schmerzen und diese werden unerträglich. Der Patient leidet damit seit geraumer Zeit unter Stress. Stress führt bekanntlich zur Aktivierung des Sympatikus, Er versetzt den Körper durch Adrenalin in hohe Leistungsbereitschaft, bereitet ihn auf Angriff oder Flucht oder einer anderen Anstrengungen vor, die Durchblutung des gesamten Körpers verändert sich. In der Hypotalamus-Hypophysen-Nebennierenachse wird nun vermehrten Cortisol ausgeschüttet. Das begünstigt u.a. eine Blutdruckerhöhung und führt zu einer Veränderung der Blutgerinnung. Der lang andauernde Stress führt außerdem dazu, dass eine ganze Reihe weiterer Substanzen produziert werden, wie z.B. Zytokine, Interleukine, Interferone. Diese wirken zum Teil suppressiv auf das Immunsystem und sorgen somit für eine schlechtere Wundheilung und Immunabwehr und haben schließlich einen negativen Einfluss auf das parodontale Gewebe. Das Rot der Wand bewirkt eine weitere Dosis Adrenalin. An diesem Beispiel sollte selbst jeder Laie erkennen, dass diese Farbe auch wegen ihrer symbolischen Wirkung, u.a. der Assoziation mit Blut, in keine medizinische Einrichtung gehört.


Rot passt eher in andere Bereiche, wie Restaurants, denn Rot regt neben Orange den Appetit an und auch Rotwein, so zeigt eine Studie, schmeckt unter rotem Licht am besten. Man sieht diese Farbe wegen der Signalwirkung oft in der Werbung. Rot lenkt von allen Farben die größte Aufmerksamkeit auf sich und wurde nicht ohne Grund für Ampelanlagen oder an Maschinen als Kontrolllampen verwendet. Auch soll Rot die erste Farbe sein, der der Mensch einen Namen zuwies. Die Macht dieser Farbe hat schon immer die Menschen beeinflusst.


Das physikalische Phänomen Farbe


Jede Farbe hat ein elektromagnetisches Spektrum mit einer eigenen Wellenlänge. Warme Farben haben langwellige Strahlen. Kühle Farben haben kurzwellige Strahlen. Rot hat die längsten Wellenlängen, Violett die kürzesten. Trotzdem lässt sich die Wirkung nicht allein an der Wellenlänge abmessen. Die Wellen gelangen über das Auge zur Faserstruktur der Sehbahn, zum Hypotalamus und zur Epiphyse. Die Epiphyse liegt im Mittelhirn. Sie steuert u.a. die Ausschüttung von Melatonin im endokrinen Hormonsystem. Das endokrine Hormonsystem (vom  lateinischen endo =„innen“, krinein =„ausscheiden“= innen ausscheiden) ist ein Organsystem zur Steuerung jeglicher Körperfunktion, wie Atmung, Ausscheidung und Einleitung in die Pubertät.


Die Ephipyse gilt als zentrales Regulationsorgan für die Synchronisation des Tag-Nacht-Rhythmus. Das dort produzierte Hormon „Melatonin“ kennen die meisten als Schlafhormon. Eine gewisse Menge, je höher umso besser, fördert die Schlafqualität. Wenig Melatonin bewirkt Schlaflosigkeit. Auch kurbelt dieses Hormon das Immunsystem an und es wirkt vor allem im Gehirn antioxidativ gegen freie Radikale. Die Ausschüttung des Hormons lässt sich am effektivsten über helles Tageslicht, 6500 Kelvin, zurückhalten. Nachts, bei mäßigem Kunstlicht sollte der Melatoninspiegel steigen, um einen erholsamen Schlaf zu garantieren. Im Alter nimmt der Melatoninspiegel stetig ab, wobei der steilste Abfall ab etwa dem 50. Lebensjahr eintritt. Mit 60 produziert die Epiphyse noch halb so viel Melatonin wie mit 20 Jahren. In dem Maß, wie der Melatoninspiegel sinkt, beginnen sich teilweise ernstzunehmende Zeichen des Alterns zu zeigen. Kommen wir auf unsere rote Farbe zurück. Bei Rot haben wir zum einen die subjektive Empfindung, die bei jedem sicherlich anders ist, messen können. Die Ausschüttung des Hormons Adrenalin ist über das Blut zu messen. Ebenso lassen sich die Blut- und Pulsdruckmessungen ablesen. Aber wie lässt sich die Konzentrationsbegünstigung einer Farbe ablesen?


 

 

 

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